Ganzheitsmethode – zur Erfassung der Partikelquellen

Was wird bei der Ganzheitsmethode betrachtet?

Bei der Ganzheitsmethode werden alle Quellen von Partikeln erfasst. Eine Lokalisierung am Messobjekt ist daher nicht möglich. Daher wird diese Messmethode selten angewandt bzw. nur bei kleinvolumigen Messobjekten. Bei der Ganzheitsmethode wird ein Partikelstrom (Partikel pro Zeiteinheit P/s) ermittelt. Die Methode wird häufig zum Vergleich verschiedener Messobjekte angewandt. In der VDI 2083-9.1 ist diese Art der Messungen nach Meinung des Autors nicht mit der notwendigen Sorgfalt betrachtet worden.

Bei der Ganzheitsmethode wird die Partikelabgabe pro Zeiteinheit gemessen. Der Nachteil besteht darin, dass man die Ergebnisse nicht an irgendeiner Klassifizierung spiegeln kann, wie sie in der ISO 14644-1 dargestellt ist. Das heißt, dass man die Ganzheitsmethode immer im Zusammenhang mit der lokalen Messmethode, bei der an definierten Stellen gemessen wird, in Betracht ziehen sollte. Der Messaufbau besteht darin, dass man das Messobjekt in einen Messraum positioniert, der mit Reinstluft durchströmt wird und an einem Luftauslass die Partikelkonzentration (eine annähernde Gleichverteilung wird vorausgesetzt) gemessen wird. Zusätzlich wird der Volumenstrom am Luftauslass ermittelt. Multipliziert man beide Werte, dann erhält man einen Partikelstrom. Partikelkonzentration P/m³ multipliziert mit dem Volumenstrom m³/s ergibt den Partikelstrom P/s

 

 

Welche Vorteile bietet die Ganzheitsmethode?

Ein einfaches Beispiel soll darstellen, weshalb es sinnvoll sein kann, die Ganzheitsmethode zu wählen. Stellen wir uns eine Führung von zwei verschiedenen Herstellern vor an der 5 Meßpunkte vereinbart wurden. An der Führung des Herstellers 1 wurden an den Messpunkten nach der lokalen Messmethode folgendes Ergebnis erzielt (0 – 0 – 200 – 0 – 0). Nach der Richtlinie VDI 2083-9.1 bedeutet dies, dass die Partikelabgabe dieser Führung einer Klassifizierung entspricht, die dem höchsten gemessenen Wert, 200, zuzuordnen ist. Das Ergebnis der Führung des Herstellers 2 ergibt (100 – 100 – 100 – 100 – 100). Nach der Richtlinie heißt das, dass die Partikelabgabe dieser Führung einer Klassifizierung entspricht, die dem höchsten gemessenen Wert, 100, zuzuordnen ist. Obwohl die Führung des Herstellers 2 bedeutend mehr Partikel abgibt, erhält diese eine bessere Klassifizierung. Diesen Widerspruch kann man mit der Ganzheitsmethode auflösen.

Author: Romy Dobermann

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